Beim VfL Bochum herrscht Chaos. Erst trennte sich der Klub von Trainer Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau, dann verkündete Klubboss Hans-Peter Villis auch noch, dass er seine Ämter bei dem Fußball-Bundesligisten vorerst ruhen lässt.
Geschäftsführer Ilja Kaenzig sprach nun vor dem Spiel gegen Rekordmeister Bayern München (15.30 Uhr) bei DAZN über die schwierige Lage. Der 51-jährige Schweizer, der sich in dieser Woche schon die Mannschaft im Rahmen einer Kabinenansprache vorgeknöpft hatte, redete Klartext.
„Wir müssen überperformen. Der Trainer muss mehr aus dem Kader herausholen, als er hergibt. Sonst bleiben wir nicht drin“, sagte Kaenzig. Aus den ersten sieben Spielen holten die Bochumer nur einen Punkt, zudem schieden sie im DFB-Pokal beim Zweitligisten Jahn Regensburg aus. Derzeit wird die Mannschaft interimsweise von Markus Feldhoff und Murat Ural betreut. „Wir müssen in der Situation vereinfachen, Ruhe reinbekommen, pragmatisch sein“, forderte Kaenzig. „Dann werden auch die Punkte kommen. Solange wir noch dran sind am 16. Platz, ist nichts verloren.“
VfL Bochum mit leerem Sparbuch
Es habe in den vergangenen Tagen bereits Initiativ-Bewerbungen auf den Sportdirektor-Posten gegeben. „Wir wollen die Position nicht schmälern. Aber für den VfL Bochum geht es jetzt ums Überleben, damit der Abstand zu den rettenden Plätzen nicht zu groß wird. Und das kann nur ein Trainer bewirken. Der Trainer wird vielleicht nicht gleich punkten, aber die Leute bauen sich an ihm auf“, sagte Kaenzig.
Er sprach auch über den finanziellen Rahmen, in dem sich sein Klub bei der Suche bewegt. „Es heißt immer, wir hätten den Klub totgespart. Aber auf dem Sparbuch ist nichts mehr, da kann auch jeder nachschauen. Ob wir es jetzt mit einem großen Gehalt für einen Retter-Trainer hinbekommen, weiß ich nicht. Es muss der Reiz da sein, in diesem Umfeld eine Mission Impossible zu starten.“ Beim VfL Bochum wartet eine Herkulesaufgabe.